Vom Glück, ein Schwesterchen zu sein

 

Wir wuchsen und wuchsen und wuchsen... und endlich, als ich schon gute sechs Wochen alt war, begann unserer Menschenfrau zu dämmern, dass alles Wünschen und Hoffen nichts nützen würde, weil ich ganz zweifellos ein Junge bin. Mein Kamm war zwar noch etwas kleiner und blasser als die Kämme meiner Brüder, aber es liess sich nicht länger leugnen, dass wir tatsächlich alle fünf das Pech hatten, Hähnchen zu sein.

 

 

Die Menschenfrau schlug die Hände über dem Kopf zusammen und rief: "Bei allen Göttern, das darf doch nicht wahr sein! Zuckerschnäbelchen, wie kannst du mir das bloss antun?!"

 

Dann wandte sie sich an unser Schwesterchen, das in diesem Alter lustigerweise einer Wachtel ähnlicher sah als einem Huhn...

 

 

... und sagte leise und sehr betrübt: "Isidora, du bist mein einziger Trost... wenigstens du wirst uns nicht verlassen müssen."

 

Kapitel 07